Paarberatung

Paarberatung

Manche Paare teilen ihr Leben und haben sich – nach anfänglicher Leidenschaft – trotzdem aus dem Blick verloren. Fehlende Achtsamkeit im täglichen Umgang miteinander, kränkende Erfahrungen und missglückte Annäherungsversuche führen allmählich dazu, dass die emotionale Nähe auf der Strecke bleibt und einer oder beide in der Beziehung immer unzufriedener werden. Irgendwann redet man nicht mehr offen miteinander, weil Gespräche über heikle Beziehungsthemen wie eine Platte mit Sprung immer an derselben Stelle aus dem Ruder laufen und eskalieren.

Die Folgen sind innerer Rückzug und Resignation und / oder erbitterte Scheingefechten über Nebensächlichkeiten wie z.B. eine wieder mal nicht zugedrehten Zahnpastatube. Viele suchen erst Hilfe, wenn die Hütte nicht nur brennt, sondern fast nichts mehr übrig ist außer der Fassade.

In solch einer Krise wissen Paare mit dem Wort Liebe oft gar nicht mehr viel anzufangen und einer oder beide denken über eine Trennung nach. Besonders häufig passiert dies in Übergangszeiten:  Familiengründung, Auszug der Kinder oder Pensionierung sind Klippen, an denen viele Beziehungen zerschellen.

Das Ziel einer Paarberatung bzw. Paartherapie ist es, beide Partner wieder miteinander in Kontakt zu bringen und die häufig erlebten, endlosen Kommunikationsschleifen durch gezielte Fragen bzw. Interventionen zu unterbrechen, damit andere Perspektiven sichtbar werden können und ein neuer Blick auf den Partner möglich wird.

Paare, die zu mir in die Beratung kommen, glauben anfangs oft, ihr Partner sei Verursacher ihrer Beziehungsprobleme, die Schuld liege eindeutig beim Anderen – und das häufig wechselseitig. Zum Beispiel beim Thema Finanzen:

Zum Beispiel beim Thema Finanzen: Er: “Wärst du nicht so kaufsüchtig, hätten wir die Probleme nicht!” – Sie: “Du hast doch an allem etwas auszusetzen, man kann es dir sowieso nie Recht machen!” Oder beim Thema Sex: Er: “Du hast nie Lust, ich komme nicht an dich ran!” – Sie: “Ständig nörgelst du an mir rum, da muss einem ja die Lust vergehen!” Oder beim Thema Kinder: Sie: “Du bist viel zu streng zu ihm, da blockiert er!” – Er: “Und du verwöhnst ihn viel zu sehr und läßt ihm alles durchgehen!”

Weil der Andere sich meist dagegen wehrt und häufig in derselben Weise “zurückschlägt”, führen solche wechselseitigen Vorwürfe zu zermürbenden Endlosschleifen und einer Verhärtung der Fronten – und das Problem bleibt ungelöst.

Hier gilt es, gemeinsam herauszufinden, wie beide Partner zusammenwirken, dass etwas zum Problem wird. Wie sind beide an der Entstehung des Problems beteiligt?  In der Regel ist es so, dass oft beide Partner das Problem miteinander kreieren oder mindestens ihren Anteil an der Erstehung und Aufrechterhaltung haben. Das aufzuzeigen und den Blickwinkel des Paares so zu erweitern, ist meine Aufgabe als systemisch-integrativ arbeitende Paarberaterin. Gelingt dies, ist die Basis dafür geschaffen, dass beide bei der Lösungssuche zusammenarbeiten. Selbst dann, wenn es von außen gesehen eindeutig das Problem eines der Partner zu sein scheint, stellt sich oftmals durch Fragen und gezielte Hinweise heraus: Beide Partner kreieren das Problem, auch wenn dies bei Einem der beiden sehr viel deutlicher zutage tritt als beim Anderen.

Die meisten Menschen suchen sich intuitiv einen Partner, von dem sie sich entweder erhoffen, dass er alte Wunden heilt, oder bei dem sie ein altes, vertrautes Muster spüren. In der unbewussten Hoffnung, die alten Defizite auszugleichen, oder in der Hoffnung, die Probleme aus der Ursprungsfamilie in der neuen Beziehung endlich zu lösen.

Die Therapie / Beratung besteht im wesentlichen aus einer Reihe von Gesprächen (Sitzungen) zu dritt. Dies schließt nicht aus, dass es im Laufe der Zeit auch Zweiergespräche zwischen mir und jeweils einem der Partner gibt, aber da der “Patient” die Beziehung ist, sollten idealerweise am Anfang beide Partner anwesend sein, denn beide sind es ja, die diese Beziehung “kreieren ” Dies ist natürlich nur möglich, wenn beide Partner dazu bereit sind. Ist dies nicht der Fall, kann es auch sinnvoll sein, mit Einzelgesprächen anzufangen, die dann das Ziel haben, einen Weg zu finden, den Partner doch noch zum Einstieg zu bewegen.

Die Dauer einer Paarsitzung beträgt in der Regel eine Stunde bis eineinhalb. Der zeitliche Rhythmus kann zwischen einmal pro Woche bis einmal im Monat variieren. Die Gesamtzahl der Sitzungen und damit die Gesamtdauer der Therapie kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal genügen schon drei bis fünf Sitzungen, manchmal braucht es aber auch zehn und mehr, bis gute Lösungen für ein befriedigendes Zusammenleben – oder eine faire Trennung – gefunden werden.

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